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"Wann sind wir endlich da?", "Mir tun die Füsse weh!" oder "Mag nümm...": Argumente wie die gute Luft oder das tolle Panorama ziehen bei den Kids noch nicht wirklich. Egal, ob du Mami, Papi, Lagerleiter oder Pfadi-Chefin bist: Damit die Hiking Tour mit den Kleinen nicht zur Klön-Exkursion wird, liefern wir dir die ultimativen Tipps für Familien-Wandererlebnisse, die glücklich machen:
Reise zum Mittelpunkt der Erde: Die Asphaltminen im Vals-de-Travers (NE)
Wo früher Asphalt gewonnen wurde, laden heute düstere Stollen zu einem Besuch unter der Erde ein: Die Asphaltminen im Neuenburger Jura sind ein unvergessliches Abenteuer, das Erwachsene und Kinder gleichermassen fasziniert (und zeitweise etwas gruselt...). Ausgerüstet mit Helm und Taschenlampe läufst du fast einen Kilometer weit durch die dunkle Minenlandschaft - "Herr der Ringe"-Fans werden sich zeitweise wie in den Gängen von Moria fühlen. Der Minenbesuch lässt sich wunderbar mit einer Wanderung der schönen Areuse entlang durchs Val-de-Travers verbinden, um doch auch noch etwas Frischluft zu tanken: Gestartet wird im Zentrum von Travers, dann gehts immer dem Fluss entlang, wo man bereits nach einer halben Stunde die Minen erreicht. Nach der Besichtigung führt dich die Areuse nach weiteren 30 Minuten ins typische Neuenburger Dorf Couvet, wo sich Gross und Klein definitiv einen feinen Zvieri verdient haben! Zurück an den Ausgangspunkt gehts zu Fuss oder mit dem Zug - ganz nach Lust und Laune.
Chill & Grill am Arnisee (UR)
Das Arniseeli im schönen Urnerland ist eine Perle, die bisher von grossen Besucherströmen verschont blieb. Oberhalb Amsteg, Intschi und Gurtnellen in eine malerische Berglandschaft eingebettet, ist der See prima mit der Seilbahn zu erreichen: Von der Bergstation Intschi aus dauert es zu Fuss keine fünf Minuten bis zum See, von Amsteg aus sind es nach Ausstieg etwa 20 Minuten. Am See selber findest du mehrere Grillplätze (mit Holz!), eine öffentliche Toilette sowie einen Weg rund um den See, der je nach Tempo etwa eine Stunde dauert und sogar kinderwagenfreundlich ist. Wer schon grössere Kinder dabei hat und eine längere Wanderung unternehmen will, steigt von hier bis zur Sunniggrathütte (2 Stunden) oder sogar bis zur SAC-Hütte Leutschach (3 Stunden) auf.
Auf den Spuren der Homburg-Ritter (BL)
Läufelfingen ist ein kleines Dorf im Baselbiet, das in den Hügelketten des Basler Jura liegt. Hier startet der Ritterweg, der durch den Wald bis zur Ruine Homburg führt, die oben auf den Hügeln thront. Startpunkt des Wegs ist ein Spielplatz am Waldrand, wo sich Ritter und Burgfräuleins schon mal in Stimmung bringen können, bevor es mit der ersten der 10 Tafeln zum Thema Mittelalter losgeht. Hier erfährt Gross & Klein viel Wissenswertes über das Leben der Ritter, ihre Nahrung, Kleidung und Waffen. Reine Wegzeit ist etwa eine Stunde - die schön renovierte Ruine bietet sich danach hervorragend für eigene Ritterspiele an. Auch Grillplätze gibt es hier oben einige. Wer's so lange aushält: Den Sonnenuntergang von hier oben zu beobachten sei unvergesslich.
Rundwanderung mit Kneipperlebnis und Wasserspielplatz in Flühli (LU)
Das Dörfchen Flühli liegt inmitten der UNESCO Biosphäre Entlebuch, die für ihre einzigartigen Moorgebiete bekannt ist. Mitten im Dorf startet ein etwa dreistündiger Rundweg, der Familien die perfekte Mischung aus Genuss und Action bietet. Der Weg führt dich dabei durch wunderschöne Hügellandschaften, schattige Wälder und entlang dem Flussufer der Emme. Nach einer knappen Stunde Wandern erreichst du bereits die Kneippanlage beim Schwandalpweiher mit Tretanlage, Armbad, Gussstation und Barfusspfad – Erholung und Spass garantiert! Danach geht’s weiter über saftige Wiesen in Richtung Waldemme, wo das Chessiloch mit seinen Wasserfällen wartet. Am Uferweg sorgen Rastplätze mit Grillstellen sowie ein Wasserspielplatz für erfrischende Abwechslung.
Bären suchen auf dem Autschliweg in Lenzerheide (GR)
Gondel fahren, Wandern, Bären suchen und ein Bad im See: So lässt sich der Vorschlag von Lenzerheide für aktiven Familienspass zusammenfassen. Der Autschliweg ist eine Mischung aus Lern- und Erlebnispfad: Durchgehendes Thema ist Autschli, der magische Bär, der sich immer wieder versteckt – wer findet ihn zuerst zwischen den Bäumen? Spannende Installationen und gemütliche Rastplätze sorgen für Abwechslung. Los geht’s bei der Mittelstation Scharmoin, die du nach kurzer Seilbahnfahrt vom Dorf aus erreichst. Von dort führt dich der Weg durch den Wald und dauert – ohne eingerechnete Entdeckungsstopps – etwa eine Stunde, bis du zurück im Dorf bist. Bis zum nahegelegenen Heidsee sind es dann knapp 10 Minuten – ab ins erfrischende Nass! Das Selbstbedienungsrestaurant direkt am Seeufer sorgt fürs leibliche Wohl.
Fahrt mit der Holzkisten-Seilbahn auf die Alp Selun (SG)
Bei dieser Wanderung sind die Adrenalinwerte von Anfang an ganz hoch: Sie beginnt nämlich gleich mit einer 10-minütigen Gondelfahrt in einer offenen Holzkiste. Startpunkt ist Starkenbach, und die Kiste trägt dich hoch auf die Alp Selun, wo ein Teil des Toggenburger Höhenwegs beginnt. Nicht-Schwindelfreie können die nervenaufreibende Gondelfahrt auch umgehen, indem sie die 700 Höhenmeter zu Fuss in Angriff nehmen. Oben angekommen wanderst du etwa eineinhalb Stunden auf einer leichten Strecke mit sanften Höhen und Tiefen zur Alp Sellamatt. Dabei sorgt das Wildmannlisloch für Begeisterung bei kleinen Höhlenforschern und die Grossen freuen sich über ein kühles Erfrischungsgetränk in der Bergbeiz Wildmannli. Am Ziel angekommen bringt dich die Bergbahn hier ganz klassisch und ohne Kiste sicher ins Tal zurück.
Auf dem Hexenweg in Wirzweli (NW)
Auf einem Hochplateau in Nidwalden liegt der Ort Wirzweli, der Familien mit Kindern ein Rundum-Sorglos-Paket anbietet: Neben verschiedenen Wanderwegen findest du hier einen Kletterpark, eine Rodelbahn, einen grossen Spielplatz sowie einen Ponyhof. Besonderes Highlight ist der Hexenweg: Dafür fährst du mit der Eggwald-Gummenalp-Gondel auf 1600m und beginnst dort den mystischen Pfad durch Wald und Wiesen. Kinder fiebern mit, wo das Zauberbuch der Hexe versteckt ist, und absolvieren die verschiedenen Stationen mit viel Begeisterung. Da geht ganz vergessen, dass sie am Ziel eineinhalb Stunden gelaufen sind! Natürlich hilft auch, dass der Weg meistens leicht bergab führt. Unterwegs lädt eine Grillstelle zu einer Rast ein, und am Start und am Ziel der Strecke befinden sich Gaststätten.
Digitaler Erlebnispfad Champlönch im Engadiner Nationalpark (GR)
Da horchen alle handybegeisterten Kids auf: Im Nationalpark bei Zernez gibt es einen Erlebnisweg, auf dem das Smartphone Pflicht ist. Der Pfad Champlönch vermittelt Lehrreiches zu Tieren und Orten, alles verpackt in spannende Storys mit ansprechenden Bildern. An zehn verschiedenen Standorten weist ein akustisches Signal darauf hin, dass hier etwas geboten wird: Auf dem Handydisplay erzählt eine Figur, was es damit auf sich hat. Neben der App benötigst du einen digitalen Wanderführer sowie das Kinderpfadbüchlein, alles zu beziehen bzw. auszuleihen im Nationalparkzentrum. Die reine Wegzeit beträgt etwa 90 Minuten; jeweils am Anfangs- und Ausgangspunkt befindet sich eine Haltestelle des Postautos nach Zernez. Und wetten? Danach weiss die ganze Familie alles über Murmeltiere und was es eigentlich mit Zwergen auf sich hat...
Burgwanderung mit Schifffahrt am Brienzersee (BE)
Bei dieser etwa 2.5-stündigen Wanderung kommen Kids voll auf ihre Kosten: Was gibt es Erfrischenderes als eine Schifffahrt zum Abschluss? Und Burgen liegen bei Kindern eh hoch im Kurs – Motivation also garantiert! Ausgangspunkt ist Interlaken Ost, von wo der Weg dich dem See entlang nach Ringgenberg führt. Hier rückt das Etappenziel bereits in greifbare Nähe: die Burgruine Schadburg. Mit ihrer fantastischen Lage hoch über dem Brienzersee und vor der Kulisse der Schynige Platte bietet sie ein echtes Spektakel – perfekt für einen längeren Rast mit Grillieren, Ritterspielen & Co. Danach geht’s zurück in Richtung See, genauer nach Niederried, von wo ein Dampfschiff müde Wandervögel zurück nach Interlaken bringt. Die Überfahrt dauert knapp 40 Minuten – perfekt für einen Schlummertrunk oder eine feine Glace.
Nicht nur für Pferdefans: Der Etang de la Gruère (JU)
Los geht diese Wanderung auf dem Süd-Parkplatz vom Etang de la Gruère, dem grössten Schweizer Moorsee. Er liegt im jurassischen Naturschutzgebiet der Freiberge – berühmte Vertreter dieser Region sind die Freiberger Pferde, denen man entlang des Seeweges immer wieder begegnet. Mit etwas Glück (und gerne im Austausch mit einem kleinen Leckerli) lassen sie sich diese inklusive ihrer Fohlen streicheln. Erster Halt ist La Theurre, wo die urchige Auberge de la Couronne (Achtung – Montag und Dienstag Ruhetag!) zum Einkehren einlädt. Weiter gehts nach Les Bois, wo auf Vorreservierung (Mail an christophe_cerf@bluewin.ch) eine Pferdezucht besichtigt werden kann. Der Weg führt anschliessend an den Orten Le Cernil und Moulin de la Gruère vorbei. Bei knapp zweieinhalb Stunden Wanderzeit, fast keiner Steigung, vielen Brücken, Stegen und Pferdeeindrücken wandern Kinder hier bestimmt ganz ohne Motzen mit!
Übrigens: Im Winter wird bei genügend dickem Eis auf dem Etang Schlittschuh gefahren – warum also nicht einmal eine Wanderung während der kalten Jahreszeit planen?